Hans Christian Hinne
Der Autor Dr. med. Eben Alexander ist Neurochirurg und damit fundiert schulmedizinisch ausgebildet. Ende 2008 erkrankte er selbst an einer Infektion, die über die Hirnhäute sein Gehirn in hochakute Mitleidenschaft gezogen hatte, so daß er für sieben Tage ins Koma fiel. Während dieser Woche hatte er ein tiefgreifendes, umfassendes Nah-toderlebnis, an das er sich detailliert erinnert und bereits 2016 ein Buch darüber verfaßt hat.
In diesem Buch (2018) untersucht er sein Erlebnis erneut. Wie er in der Einleitung schreibt, die ersten fünf Kapitel vornehmlich wissenschaftlich orientiert und somit nicht für jeden Leser geeignet. Tatsächlich dreht sich alles um die Kontroverse der sich selbst für unantastbar haltenden Wissenschaft und der Parawissenschaften. Schließlich hatten ihn die Ärtze bereits aufgegeben, und es erscheint als (bisher) nicht erklärbares Wunder, daß sein erheblich geschädigtes Gehirn überlebt und zudem eine Bewußtseinserweiterung erfahren hat. Einige interessante medizinische (u.a.) Fakten tauchen bei seiner reflektierenden Analyse auf, wobei gebetsmühlenartig „Nahtoderlebnis“ wiederholt wird.
Der Rest des Buches geht der Bewußtseinssuche nach. Dabei kommen bekannte Themen, wie Gebet, Resonanz, Bestimmung und die Macht des Geistes zum Tragen. Als Leitfaden dienen die spirituelle Entwicklung und dadurch gemachte Erfahrungen, Unterstützer und zugleich marketingstrategische Züge. Der interessanteste Teil verbirgt sich im Anhang, in dem sich der Autor kurz, aber spezifisch der Quantenphysik annimmt.
Für Neueinsteiger auf diesem Gebiet eine empfehlenswerte Lektüre, da aus dem Leben gegriffen, ausgiebig erklärt und (amerikanisch) im Romanstil verfaßt ist.
Tore ins unendliche Bewusstsein
Dr. med. Eben Alexander, Karen Newell
© 2018 by Ansata Verlag, München (Random House GmbH)
Hardcover, 429 Seiten
ISBN 978-3-7787-7542-4