ICH IST MANCHMAL EIN ANDERER

Barbara Scheck

ICH IST MANCHMAL EIN ANDERER

Ganz schlicht kommt das Büchlein daher, und doch hat es eine Menge zu sagen. Ebenso einfach spricht der Klappentext, doch es braucht auch nicht mehr: Es geht um die Erfahrungen und den Umgang mit der Diagnose Schizophrenie. Zunächst als Beobachter und Betrachter, dann als Betroffener, schildert der Autor  die Vielschichtigkeit der Wahrnehmung im Außen. Gut strukturierte Kapitel überlasten den Leser nicht, sondern lassen ihm Raum, sich Abschnitt für Abschnitt Gedanken darüber zu machen, wie er es sieht, erfährt, empfindet. Angenehm auch die Kürze der Beiträge, die nachvollziehbare lineare Entwicklung und die Versuche, im Alltag damit klarzukommen. Besonders wichtig aber in meinen Augen: er versucht seiner Umwelt  klarzumachen, daß es Verständnis und Geduld braucht, damit umzugehen. Auch hier wieder die Bitte, die Menschen anzunehmen, wie sie sind; nicht zu bemitleiden, sondern zu akzeptieren und Signale richtig zu deuten. So wie viele Behinderte sagen: „Ich weiß, daß ich schlecht oder gar nicht gehen kann, aber habt nicht Mitleid, sondern nehmt mich, wie ich bin, integriert mich, laßt mich tun, was ich kann. Brauche ich Hilfe, dann frage ich!“

 

ICH IST MANCHMAL EIN ANDERER
Mein Leben mit Schizophrenie
Cordt Winkler
Goldmann-Tb, 1. Aufl. 2019
Softcover , 236 S.
ISBN: 978-3-442-15966-6