Quercetin

Quelle: www.orthoknowledge.eu/forschung/quercetin

Quercetin ist ein starkes Antioxidans, das in kleinen Mengen in vielen Obst- und Gemüsesorten wie Äpfeln, Beeren, Zitrusfrüchten, roten Zwiebeln, Fenchel und Kohl, sowie in verschiedenen anderen Nahrungsmitteln wie Tee, Kakao und Nüssen vorkommt. Quercetin gehört zu den Bioflavonoiden, einer umfangreichen Gruppe von Pflanzenstoffen, die für die leuchtende Färbung vieler Früchte und Blüten verantwortlich sind und sie vor dem Befall durch Insekten und Mikroorganismen schützen. Von allen Bioflavonoiden ist Quercetin eines der wichtigsten und am besten erforschten. So hat sich gezeigt, daß Quercetin mehrere gesundheitsfördernde Wirkungen hat.

In Lebensmitteln liegt Quercetin in einer Zucker-gebundenen (glykosidischen) Form vor. Die Bioverfügbarkeit von Quercetin ist gering, weil es in Wasser und damit in wässrigen Verdauungssäften schlecht löslich ist. Durch Lagerung bei höheren Temperaturen und beim Kochen oder Schälen geht Quercetin teilweise verloren. Die tägliche Aufnahme von Quercetin über die Nahrung wird auf 5-80 mg geschätzt. Mit einem Nahrungsergänzungsmittel kann die Aufnahme von Quercetin deutlich erhöht werden. Bei der Suche nach bestimmten gesundheitlichen Wirkungen von Quercetin ist eine zusätzliche Supplementierung in der Regel unvermeidlich. Ein Quercetin-Supplement in Form von Phytosomen, Liposomen, Mikro- oder Nanopartikeln hat eine stark verbesserte Bioverfügbarkeit. Zum Beispiel wird phytosomales Quercetin, eine homogene Mischung aus natürlichem Quercetin und Phosphatidylcholin, bis zu 20-mal besser absorbiert als reines Quercetin.

Quercetin wirkt

  • antioxidativ
  • entzündungshemmend und schmerzstillend
  • antimikrobiell, antiviral
    In-vitro-Studien haben gezeigt, daß humane Coronaviren (Coronavirus des schweren akuten Atemwegssyndroms) und MERS-CoV (Coronavirus des Nahost-Atemwegssyndroms) anfällig für Quercetin sind. Die Substanz Hydroxychloroquin (HCQ), die potenziell als Medikament bei Covid-19 wirksam ist, ist ebenfalls ein Zink-Ionophor, und ihr Wirkungsmechanismus beruht auf der Förderung der antiviralen Wirkung von Zink in den Zellen.
  • blutdrucksenkend
  • Gesamt- und LDL-Cholesterin- und Triglyceridspiegel-senkend / HDL-Cholesterinspiegel-erhöhend
  • antiallergisch, histaminreduzierend

Therapeutisch kann Quercetin damit bei Bluthochdruck, hohem Cholesterinspiegel, Asthma, Heuschnupfen, Infektionen, polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS) und Rheuma eingesetzt werden. Jüngste Forschungen deuten darauf hin, daß eine höhere Quercetineinnahme zu einer Senkung des Risikos für Typ-2-Diabetes führt. Auch kann die Einnahme von Quercetin die sportliche Leistung verbessern, indem die Ausdauer gesteigert und die körperliche Erholung beschleunigt wird. Schließlich hat Quercetin eine positive Wirkung auf die Funktion der Darmbarriere und kann helfen, den „undichten Darm“ wiederherzustellen (Leaky-Gut-Syndrom).

Sicherheit und Interaktionen

Bei Dosen, die bei 150 mg Quercetin pro Tag beginnen, wird ein relevanter Anstieg des Blutspiegels beobachtet und es werden gesundheitliche Auswirkungen beobachtet. Die Dosen in verschiedenen klinischen Studien reichten von 100-1000 mg/Tag, mit Spitzenwerten von bis zu 5000 mg/Tag. Diese Dosen waren gut verträglich und zeigten selbst bei langfristiger Anwendung keine oder nur geringe Nebenwirkungen. Bei einem Quercetin-Supplement mit stark verbesserter Absorption, wie z.B. phytosomalem Quercetin, ist eine geringere Dosis (100-200 mg/Tag) ausreichend.
Quercetin kann den Blutspiegel verschiedener Medikamente senken oder erhöhen, wodurch sich ihre Wirksamkeit verändert. Bei zusätzlicher Medikamenteneinahme sollte dies berücksichtigt und ein Arzt oder Therapeut konsultiert werden. Dies gilt insbesondere für Medikamente, die den Blutdruck oder den Blutzuckerspiegel senken, sowie für Antikoagulanzien. Quercetin kann auch die Wirkung von Digoxin und bestimmten Antibiotika (Fluorchinolone) hemmen.

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